Schilddrüsenunterfunktion – 5 mögliche Gründe warum du dich trotz Behandlung müde und erschöpft fühlst

Schilddrüsenunterfunktion: Porträt einer attraktiven, reifen Frau mit blonden Haaren und natürlicher Ausstrahlung – Symbol für Gesundheit und Wohlbefinden bei Schilddrüsenunterfunktion.

Warum deine Schilddrüse mehr als nur L-Thyroxin braucht

Wenn du mit einer Schilddrüsenunterfunktion lebst, kennst du das sicher: Du nimmst dein L-Thyroxin, aber trotzdem fühlst du dich nicht wirklich besser. Die Müdigkeit bleibt, das Gewicht will nicht runter, die Haare werden dünner – und du fragst dich, woran es liegt. Du bist nicht allein! Viele Betroffene – Frauen sind übrigens etwa 5–7-mal häufiger betroffen als Männer – erleben genau das, und wir möchten hier erklären, woran es liegen kann und was du tun kannst, um dich wieder energiegeladen und wohl in deinem Körper zu fühlen.

L-Thyroxin allein ist nicht immer ausreichend

Das von Ärzten häufig verschriebene L-Thyroxin (T4) bei Schilddrüsenunterfunktion ist eine Vorstufe des eigentlichen aktiven Hormons Trijodthyronin (T3). Damit dieses Hormon im Körper seine Wirkung entfalten kann, muss T4 erst in T3 umgewandelt werden. Diese Umwandlung findet hauptsächlich in der Leber und in den Zielzellen statt und erfordert verschiedene Nährstoffe als Co-Faktoren.

Viele Betroffene leiden unter einer suboptimalen Umwandlung von T4 in T3, was bedeutet, dass trotz korrekter Dosierung des Medikaments nicht ausreichend aktives Hormon zur Verfügung steht. Das kann dazu führen, dass Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion weiterhin bestehen, obwohl die Laborwerte auf den ersten Blick unauffällig sind.

Faktoren, die die Umwandlung von T4 in T3 beeinflussen

Mehrere Faktoren können die effiziente Umwandlung von T4 in T3 behindern:

  • Nährstoffmängel: Bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren sind entscheidend für die Hormonproduktion und -umwandlung. Dazu gehören insbesondere:
    • Selen: Wichtig für die Umwandlung von T4 in T3.
    • Zink: Unterstützt die Schilddrüsenfunktion und das Immunsystem.
    • Eisen: Essenziell für die Hormonproduktion.
    • Vitamin D: Reguliert zahlreiche Stoffwechselprozesse und beeinflusst die Schilddrüsenfunktion.
    • Vitamin B12: Wichtiger Bestandteil des Energiestoffwechsels und der Zellregeneration.
  • Chronischer Stress: Stress erhöht die Produktion von Cortisol, das die Umwandlung von T4 in T3 hemmen kann.
  • Leber- und Darmgesundheit: Da die Umwandlung teilweise in der Leber stattfindet, kann eine geschwächte Leberfunktion die T3-Produktion beeinträchtigen. Auch die Darmflora spielt eine wichtige Rolle.
  • Schwermetallbelastung und Umweltgifte: Diese Stoffe können die enzymatischen Prozesse stören, die an der Hormonproduktion beteiligt sind.

Aminosäuren als natürliche Unterstützung

Ein oft vernachlässigter, aber entscheidender Faktor für eine gesunde Schilddrüsenfunktion sind Aminosäuren. Sie sind die Bausteine von Proteinen und spielen eine zentrale Rolle bei vielen Stoffwechselprozessen, einschließlich der Hormonproduktion.

Besonders wichtig sind:

  • Tyrosin: Diese Aminosäure ist die Ausgangssubstanz für die Produktion der Schilddrüsenhormone T4 und T3.
  • Methionin: Unterstützt Entgiftungsprozesse in der Leber und kann die Hormonumwandlung positiv beeinflussen.
  • Cystein: Trägt zur Bildung von Glutathion bei, das die Leber entlastet und oxidativen Stress reduziert.
  • Glutamin: Fördert eine gesunde Darmbarriere, was indirekt die Schilddrüsenfunktion unterstützt.

Eine ausreichende Versorgung mit diesen Aminosäuren kann die natürliche Schilddrüsenfunktion unterstützen und dazu beitragen, die Umwandlung von T4 in T3 zu verbessern.

Ergänzende Maßnahmen zur Unterstützung der Schilddrüsengesundheit

Zusätzlich zur Aufnahme der genannten Aminosäuren können folgende Maßnahmen helfen:

  • Eine nährstoffreiche Ernährung mit viel frischem Gemüse, Eiweißquellen und gesunden Fetten.
  • Vermeidung von ständigem Stress, da dieser die Umwandlung von T4 in T3 hemmen kann.
  • Unterstützung der Leber durch eine gesunde Lebensweise, z. B. durch den Verzicht auf Alkohol und verarbeitete Lebensmittel.
  • Regelmäßige Bewegung, um den Stoffwechsel und die Durchblutung zu fördern.

Fazit

Die alleinige Einnahme von L-Thyroxin reicht in vielen Fällen nicht aus, um eine optimale Schilddrüsenfunktion zu gewährleisten. Wer trotz Therapie unter Symptomen leidet, sollte sich mit der Umwandlung von T4 in T3 beschäftigen und gezielt Nährstoffe wie Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe in seine Ernährung integrieren.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin. Falls Sie anhaltende Beschwerden haben, lassen Sie sich bitte fachkundig untersuchen. Es wird keine Haftung für eventuelle gesundheitliche Folgen der hier dargestellten Informationen übernommen. Die genannten Empfehlungen sollten individuell und in Absprache mit einem Facharzt oder einer Fachärztin umgesetzt werden.